Neue Mailingliste Emacs-Humanities

Marvin Gülker · 27.12.2020

Es gibt eine neue Mailingliste emacs-humanities für Geisteswissenschaftler.

Kategorien: Emacs, Software

Der Verf. gehört zu der leider viel zu kleinen Gruppe von nicht naturwissenschaftlich ausgebildeten Personen, die die mächtigen Werkzeuge der Techniker für sich entdeckt haben. Emacs ist ein Editor zur Arbeit mit und am Text und bietet zum Umgang mit diesem vielfältige Möglichkeiten. Gerade Rechtswissenschaftler, die ja kraft Berufs tagein, tagaus mit dem Medium Text umgehen müssen, sollten sich mit dem Werkzeug befassen. Wer sich im juristischen Studium auch nur einmal über zerschossene Word-Layouts, repetetive Klickorgien in überlangen Menübändern und die Frage, welche von fünf Dateikopien jetzt die aktuelle Fassung ist, geärgert hat, wird sich über die Möglichkeiten freuen, die ein professionelles Textbearbeitungswerkzeug wie Emacs bietet.

Wie schon an anderer Stelle bemerkt wurde, hat das GNU-Projekt als Infrastrukturorganisation hinter Emacs eine neue Mailingliste „emacs-humanities“ eingerichtet, die sich speziell an Geisteswissenschaftler richtet. Es kann dort über alle Fragen diskutiert werden, die der Gebrauch von Emacs im geisteswissenschaftlichen Bereich, zu dem man die Rechtswissenschaft wohl auch zählen darf, mit sich bringt. Davon gibt es wahrlich genug und bisher drängte sich der Eindruck auf, daß diese im naturwissenschaftlich geprägten Entwicklerkreis der Software bisher etwas stiefmütterlich behandelt wurden. Die neue Mailingliste könnte eine Möglichkeit sein, daran etwas zu ändern. Daher sei denjenigen unter den Lesern, die der rechtswissenschaftlichen Seite zuzuordnen sind, ein Blick auf diese – leider englischsprachige – Mailingliste nahegelegt.

Wer mit Mailinglisten fremdelt, weil er fürchtet, sein Postfach könnte überflutet werden, der sollte sich einmal mit dem Einrichten automatischer Filter befassen. Viele E-Mail-Anbieter, darunter in aller Regel auch die Universitäten, ermöglichen automatisiertes, serverseitiges Einsortieren von E-Mails in vorher festgelegte Ordner. Damit gelangt keine E-Mail von der Mailingliste in den Hauptordner des E-Mail-Kontos. Selbst, wenn der eigene E-Mail-Anbieter serverseitiges Filtern nicht unterstützt, kann man mit einem E-Mail-Programm wie Thunderbird auch klientseitig automatisiert filtern. Das unterliegt naturgemäß der Einschränkung, daß die Filter nur aktiviert werden, wenn man die E-Mails mit Thunderbird empfängt, was möglicherweise nicht der Fall ist, wenn man auf sein E-Mail-Konto auch per Smartphone zugreift. Soweit vorhanden, sollte man deshalb auf serverseitige Filterung zurückgreifen.