Kurztipp: Font auf der Kommandozeile von TTF/OTF nach WOFF konvertieren
Marvin Gülker · 19.06.2020
Wie man offline eine OTF-Schriftartendatei in das WOFF-Format konvertiert.
Kategorien: Kurztipps, Software
Das OpenType-Format für digitale Schriftarten (OTF) ist für qualitativ hochwertige Schriften heute Standard und hat das ältere TrueType (TTF) weitgehend ersetzt. Von OTF abgeleitet ist das auf eine geringe Dateigröße und damit den Gebrauch im Web spezialisierte Web-Open-Font-Format (WOFF). Mittlerweile gibt es wohl auch eine noch besser komprimierende Nachfolgeversion WOFF2, um die es hier aber nicht gehen soll. Wer in der Kontroverse um die Verwendung eigener Schriftarten im Web11 Dazu zuletzt Garron, Web or System Fonts (abgerufen am 19.06.2020). auf der Seite der wohl hM steht und eigene Schriftarten gegenüber den beim Nutzer bereits installierten, aber schwer vorhersehbaren Systemschriften bevorzugt, sollte aus Gründen der Performanz auf WOFF als Schriftartenformat zurückgreifen. Dafür müssen aber ggf. bestehende TTF- und OTF-Schriftarten nach WOFF konvertiert werden.
Prinzipiell kann man jede TTF- und OTF-Schriftart in das WOFF-Format
umwandeln, wozu im Internet auch zahlreiche Online-Konverter zur
Verfügung stehen. Kann oder will man nicht auf einen Online-Konverter
zurückgreifen (etwa, weil der Lizenzvertrag über die Schriftart dies
nicht gestattet), dann gestaltet sich die Suche nach einer
Konvertierungsmöglichkeit ungleich schwieriger. Es gibt aber eine
Möglichkeit, die erfreulicherweise sogar mit der in den
Debian-Repositorien enthaltenen Software funktioniert: das
Kommandozeilenprogramm sfnt2woff
kann sowohl TTF als auch OTF nach WOFF konvertieren. Es ist unter Debian
im Paket woff-tools
enthalten:
# apt install woff-tools
Wenn schrift.otf
die zu konvertierende Schriftartendatei ist, dann
erfolgt die Konvertierung wie folgt:
$ sfnt2woff schrift.otf
sfnt2woff(1) schreibt die konvertierte WOFF-Datei in dasselbe
Verzeichnis, in dem sich die Eingangsdatei befindet und ändert die
Dateiendung, d.h. die ausgegebene WOFF-Datei heißt im Beispiel dann
schrift.woff
. Wer mag, kann den Befehl mit einer kleinen Schleife
versehen und damit dann
ganze Verzeichnisse
konvertieren.
Fußnoten:
Dazu zuletzt Garron, Web or System Fonts (abgerufen am 19.06.2020).